Rezension: „Duale Reihe Physiologie“

Duale Reihe PhysiologieDie Duale Reihe Physiologie von Thieme ist in diesem Herbst in der 2. Auflage erschienen und konnte durch diese Überarbeitung einige Fehler (aber leider nicht alle) aus der ersten Version verbessern.

Neben der mittlerweile allseits bekannten dualen Struktur aus normalem und Kurzlehrbuch und den vielen kleinen Merke- und Klinik-Kästen überzeugt die Neuauflage vor allem durch ihre einfach zu verstehenden Texte. Was Silbernagl und Schmidt / Lang bei Weitem nicht erreichen, gelingt der Dualen Reihe. Auch komplizierte Sachverhalte werden einfach erklärt und die Texte helfen so, die Inhalte aus dem Kurs oder der Vorlesung zu festigen.

Obwohl wirklich viele Fehler im Vergleich zur ersten Auflage beseitigt wurden, findet man in der Dualen Reihe immer noch nicht alle Inhalte, die auch in Prüfungen gefragt werden (das Nieren-Kapitel fällt in diesem Punkt besonders auf). Auch das Muskel-Kapitel hätte durchaus umfangreicher ausfallen können. Leider gibt es außerdem ein paar Rechtschreibfehler, vor allem am Ende des Buches.

Fazit:

Die Duale Reihe Physiologie ist eine angenehme Alternative zu den arrivierten Lehrbüchern wie dem Silbernagl oder Schmidt / Lang, da viele Themen ansprechend und leicht zu verstehen geschildert werden. Außer dem ansprechenden Design aus dem Hause Thieme überzeugen den Studenten auch die Abbildungen, die größtenteils leicht und schnell zu verstehen sind. Leider ist auch diese Auflage nicht der Weißheit letzter Schluss, da immer noch einige Rechtschreibfehler enthalten sind und nicht alle Kapitel gleich stark geschrieben sind (da sie ja auch unterschiedliche Autoren geschrieben haben).

Kurzinfo:

Autor(en):Jan C. Behrends, Josef Bischofberger, Rainer Deutzmann
Verlag:Thieme
Auflage:2.
Erscheinungsjahr:2012
Seitenanzahl:850
Abbildungen:
600
Preis:49,99 €
Preis-Leistungs-Verhältnis
(1 = mies, 10 = grandios):
5

Rezension: „Chirurgie für Studium und Praxis 2012/13“

Chirurgie für Studium und Praxis 2012/13Was für die Innere Medizin der Herold ist, bietet der „Müller“ für die Chirurgie. Das Lehrbuch „Chirurgie für Studium und Praxis 2012/13“ reiht sich ein in die Tradition sogenannter Skriptensammlungen. Dabei meint diese Bezeichnung vor allem eines: Kurz, prägnant und prüfungsrelevant.

Schon im Vorwort steht, dass der Müller keineswegs die Absicht verfolgt ein großes Lehrbuch zu ersetzen. Viel eher soll das Buch gezielt die wichtigsten Fakten zusammenfassen und dem Leser so das Lernen auf Prüfungen erleichtern. Lerninhalte werden meist nach dem gleichen Prinzip vorgestellt: Synonyme, Ätiologie, Epidemiologie, Einteilungen, Diagnostik, Therapie, Komplikationen. Je nach Thema kommen noch weitere Unterpunkte wie Pathologie oder Klinik dazu. Wichtige Begriffe sind immer fett gedruckt und erleichtern das schnelle Aufnehmen der Informationen. Teilweise gibt es schwarz-weiße Zeichnungen, die dann aber, wie in einem Skript üblich, sehr rudimentär gehalten sind.

Am Buchende findet man dann noch zusätzliche Infos wie Blut- und Laborparameter, die ICD-10-Liste, den Gegenstandskatalog für die 2. ärztliche Prüfung oder auch die physiologischen Bewegungsmaße. Das wahrscheinlich wichtigste Utensil für den lernenden Studenten aber ist wohl das über 4700 Wörter beinhaltende Stichwortverzeichnis.

Fazit:

„Chirurgie für Studium und Praxis“ von Markus Müller gibt einen prägnanten und trotzdem umfassenden Überblick über die Themengebiete der allgemeinen Chirurgie und ihre Spezialgebiete wie Viszeral-, Herz- und Thorax oder Unfallchirurgie. In kürzester Zeit lassen sich die wichtigsten Fakten in dem Buch abgreifen, was vor allem beim Wiederholen vor einer Prüfung, dem PJ oder einer Famulatur Sinn machen kann. Wer aber zum Beispiel eine didaktisch gut aufgebaute Chirurgie-Vorlesung besucht, braucht außer diesem Lehrbuch kein weiteres großes mehr. Für das Studium dürfte dieses Skript genügend Informationen enthalten. Einzig die speziellen Hinweise auf IMPP-Fragen und Lernkontrollen fehlen, aber das gehört nunmal auch nicht in ein Skript.

Kurzinfo:

Autor(en):Markus Müller
Verlag:Medizinische Verlags- und Informationsdienste
Auflage:11.
Erscheinungsjahr:2011
Seitenanzahl:544
Abbildungen:
115
Preis:34,00 €
Preis-Leistungs-Verhältnis
(1 = mies, 10 = grandios):
8

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Rezension: „Anästhesie – Intensivmedizin – Notfallmedizin“

Anästhesie Intensivmedizin NotfallmedizinWie schon die siebte Auflage dieses Klassikers, präsentiert sich auch die neue Ausgabe in der gewohnten Qualität.

Nach 8 Kapiteln im letzten Buch der Reihe, gibt es nun mit „Chronische Tumorschmerzen“ ein neuntes neben den Arrivierten, die beibehalten wurden. Diese zirka 20 Seiten behandeln sowohl die Anamnese und körperliche Untersuchung, als auch die medikamentöse Therapie bei Schmerzen, die durch Krebserkrankungen hervorgerufen werden.

Daneben wurden ebenfalls aktuelle Leitlinien, wie die ERC-Reanimationsleitlinie, die Sepsisleitlinie oder auch Empfehlungen zur Infusionstherapie in der Kinderanästhesie hinzugefügt.

Optisch präsentiert sich der „Striebel“ fast wie gewohnt. Lediglich kleinere Änderungen wurden vorgenommen. So gibt es nun zum Beispiel keine blauen Linien mehr am Rand, die in der vorigen Auflage besonders wichtige Umstände markiert haben, sondern nur noch größere Ausrufezeichen, was leider nicht so gut die Wichtigkeit verdeutlicht. Zusätzlich gibt es nun auch noch größere Häckchen am Textrand, die Definitionen markieren sollen.

Fazit:

Nach wie vor liefert „Anästhesie- Intensivmedizin – Notfallmedizin“ alles, was der Anästhesie-interessierte Medizinstudent über das Fach wissen sollte. Vor einer Famulatur oder dem Blockpraktikum in der Anästhesie oder auf der Intensivstation kann man sich anhand des Buches nochmal die wichtigsten Sachverhalte in den Kopf rufen. Leider gibt es auch in dieser Auflage nur schwarz-weiße Bilder, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis bleibt ein weiteres ganz großes Plus des Buches. Außerdem ist der Erklärungsstil, in dem die Texte gehalten sind, unschlagbar gut.

Kurzinfo:

Autor(en):Hans Walter Striebel
Verlag:Schattauer
Auflage:8.
Erscheinungsjahr:2012
Seitenanzahl:671
Abbildungen:
284
Preis:36,95 €
Preis-Leistungs-Verhältnis
(1 = mies, 10 = grandios):
9

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Rezension: „PROMETHEUS Innere Organe“

Prometheus Innere Organe

Auch für den Anatomie-Kurs der inneren Organe gibt es aus der Prometheus-Reihe den passenden Atlas. An vielen Universitäten ist dieser Kurs der zweite und schließt sich dem einführenden Präparierkurs des Bewegungsystems an.

Im Vergleich zum Prometheus der allgemeinen Anatomie und des Bewegungssystems ist dieser etwas dünner, enthält aber die gewohnt guten und realitätsnahen Abbildungen. Wer den Atlas mit in den Präpraum nimmt, merkt schnell, wie leicht es fällt, die Bilder am Präparat nachzuvollziehen.

Der Lernatlas beginnt mit der Embryonalentwicklung der Organsysteme und gliedert sich dann in die inneren Organe sowie deren Leitungsbahnen und Topografie. Sogenannte Steckbriefe fassen die wichtigsten Informationen über die einzelnen Organe zusammen und erleichtern das Wiederholen und Festigen des Gelernten. Zusätzlich gibt es immer wieder auch Exkurse und Hinweise zu klinischen Diagnoseverfahren oder Operationsmethoden. Der praktische Bezug wird also auch beim Auswendiglernen der anatomischen Grundlagen der Organe gewahrt.

Fazit:

Der Prometheus Innere Organe ist der kürzeste und kostengünstigste der Triologie von Thieme. Zum Lernen für die Klausur in Anatomie und auch das damit verbundene Testat reicht dieser Lernatlas vielen Studenten aus, sodass nicht unbedingt ein weiteres Lehrbuch gebraucht wird. Die Texte lassen sich flüssig lesen und enthalten das Wichtigste. Anfängliche Fehler sind in der 3. Auflage längst behoben und die plastischen Abbildungen und das moderne Design sprechen für sich. Für jeden Medizin- und Zahnmedizinstudenten wird dieser Atlas während der Lernphase für die entsprechende Klausur und auch für das spätere Physikum ein unabdingbarer Begleiter sein.

Kurzinfo:

 Autor(en):Michael Schünke, Erik Schulte, Udo Schumacher, Markus Voll, Karl Wesker
 Verlag:Thieme
 Auflage:3.
 Erscheinungsjahr:2012
 Seitenanzahl:512
 Abbildungen:
1352
 Preis:54,99 €
Preis-Leistungs-Verhältnis
(1 = mies, 10 = grandios):
7

Rezension: „Schmerzmedizin – 1000 Fragen“

Schmerzmedizin - 1000 FragenDas kürzlich erschiene Lehrbuch „Schmerzmedizin – 1000 Fragen“ gliedert sich in einen allgemeinen und einen speziellen Teil und enthält dabei ausschließlich Fragen, deren Antworten und eine kurze Erläuterung. Dieses Konzept erscheint auf den ersten Blick nicht ganz umfassend, doch wenn man sich dem Buch annimmt, merkt man schnell, wie gut man mit diesem Prinzip lernen kann. Immerhin lernen viele Studenten ja bereits ab dem ersten Semester beim sogenannten „Kreuzen“, also dem Beantworten von Klausur- oder Examensfragen.

Der allgemeine Teil des Lehrbuches behandelt die grundlegenden Fakten zu Schmerzen, also beispielsweise die Psychologie, die beim Schmerzempfinden eine Rolle spielt, die Klassifikation oder die Befunderhebung, die sich zumeist nicht ganz einfach darstellt.

Im speziellen Teil gehen die Autoren dann auf die verschiedenen Schmerzarten (Tumorschmerz, neuropathischer Schmerz, Gelenkschmerz, viszeraler Schmerz etc.) ein und erläutern auch spezielle Therapiesituationen, wie die Schmerztherapie bei Kindern, alten Menschen oder auch typische Rückenschmerzen bei Schwangeren.

Fazit:

Das Buch liest sich wirklich sehr angenehm und kann durch die kurzen Fragen gut auf Reisen oder vor dem Schlafengehen für Wissenszuwachs oder -auffrischung sorgen. Die insgesamt 1025 Fragen („Schmerztherapie – 1025 Fragen“ hört sich natürlich nicht so gut an) decken fast das komplette Spektrum der Schmerztherapie ab. Mit der Thematik und dem Detailwissen, das das Lehrbuch vermittelt, richtet es sich vor allem an werdende Anästhesisten, die auch die Zusatzbezeichnung „spezielle Schmerztherapie“ erlangen wollen. Für Studenten ist „Schmerztherapie – 1000 Fragen“ interessant und auch wichtig für die spätere Arbeit, jedoch nicht so sehr prüfungsrelevant, weil das Wissen zumindest im schriftlichen Examen verhältnismäßig kurz abgeprüft wird.

Kurzinfo:

Autor(en):Michael Bernateck, Matthias Karst, Rainer Sabatowski, Dieter Siebrecht
Verlag:Thieme
Auflage:1.
Erscheinungsjahr:2012
Seitenanzahl:250
Abbildungen:
30
Preis:49,99 €
Preis-Leistungs-Verhältnis
(1 = mies, 10 = grandios):
4

Vorschau: So geht es weiter bei uns

Folgende Lehrbücher bzw. Lehr-DVDs werden wir in den nächsten Wochen und Monaten für Euch lesen und hier vorstellen:

  • Mediscript StaR – Das Staatsexamen-Repetitorium zum Hammerexamen (Elsevier), 1. Auflage
  • Schmerzmedizin – 1000 Fragen (Thieme), 1. Auflage
  • Anästhesie-Intensivmedizin-Notfallmedizin (Schattauer), 8. Auflage
  • Chirurgie für Studium und Praxis 2012/13 (Medizinische Verlags- und Informationsdienste), 11. Auflage
  • Gynäkologie und Urologie für Studium und Praxis 2012/13 (Medizinische Verlags- und Informationsdienste), 6. Auflage
  • Neurologie und Psychatrie für Studium und Praxis 2011/12 (Medizinische Verlags- und Informationsdienste), 8. Auflage
  • Rechtsmedizin interaktiv (Schattauer), DVD, 2. Auflage
  • Duale Reihe Physiologie (Thieme), 2. Auflage

Natürlich informieren wir Euch wie gewohnt auch per Newsletter über unsere Buchbesprechungen und sonstigen Neuigkeiten.

Rezension: „Duale Reihe Sonografie“

Duale Reihe SonografieDie Sonografie gehört zum täglich Brot des Mediziners wie das Blutabnehmen oder das Legen eines Zugangs. Umso wichtiger ist es, die wichtigsten Fertigkeiten der Ultraschalluntersuchung möglichst früh zu erlangen.

Die Duale Reihe Sonografie von Stefan Delorme, Jürgen Debus und Klaus-Vitold Jenderka behandelt die Ultraschalluntersuchung umfassend von Kopf bis Fuß. Grob teilt sich das Buch in 3 Teile: Einen A-Teil, in dem die physikalischen Grundlagen, die Besonderheiten des Sonografie-Geräts und die generelle Herangehensweise an die Ultraschalluntersuchung erklärt werden, einen B-Teil, in dem die Untersuchungsrechniken 14 verschiedener Organsysteme erläutert werden und einen C-Teil, der die mit der Sonografie erkennbaren Pathologien der Organe und die klinische Anwendung behandelt. So bekommt man ein grundlegendes theoretisches Wissen, das alles Wichtige für mindestens 90 Prozent des klinischen Alltags abdeckt.

„Praktische Tipps“ und die altbekannten Merke-Kästchen zeigen dem Studenten immer wieder auf, worauf es ankommt. Die fast 750 Abbildungen passen thematisch gut in die Texte, die strukturiert und rund geschrieben sind.

Fazit:

Den Sinn eines Sonografie-Buches wird jeder Student spätestens erkennen, wenn man mal bei einer Famulatur „ins kalte Wasser“ geworfen wird und Ultraschall-Befunde erheben soll. Das Sono-Gerät gehört einfach zu den grundlegenden Dingen des Arztalltags und sollte deshalb beherrscht werden. Die Duale Reihe Sonografie eignet sich perfekt zur Vor- und Nachbereitung eines Sono-Kurses oder zum Nachschlagen, wenn man bei einer Famulatur oder spätestens im Innere-Tertial des PJs mit dieser Untersuchungsmethode konfrontiert wird. Mit knapp 45 Euro ist das Buch zwar nicht sonderlich preiswert, aber der Nutzen macht den Preis schnell vergessen.

Kurzinfo:

Autor(en):Stefan Delorme, Jürgen Debus, Klaus-Vitold Jenderka
Verlag:Thieme
Auflage:3.
Erscheinungsjahr:2012
Seitenanzahl:385
Abbildungen:
745
Preis:44,99 €