Lerntipp der Woche (08) – Keine Panik vor OSCEs

OSCEs oder „Objective structured clinical examinations“ sind für viele der Medizinstudenten ein fester Bestandteil des Curriculums und immer wieder ein Grund für Herzrasen, Schweißausbrüche, leichte Übelkeit, also kurz: milde Panikattacken.

Zunächst einmal zur Begriffserklärung. Die OSCEs gehören zum praktischen Teil der medizinischen Ausbildung und sind zwar ein Schreckgespenst, aber im Nachhinein betrachtet doch ein sehr hilfreicher Aspekt der medizinischen Ausbildung im klinischen Studienabschnitt. In einem festen zeitlichen Rahmen werden Fähigkeiten, wie z.B. die gezielte Anamneseerhebung oder klinische Untersuchung, das Legen einer Nadel oder auch die Reanimation geprüft.

Die Befundinterpretation wird bei vielen OSCE-Prüfungen abgefragt.Meist gibt es in jedem wichtigen klinischen Fach ein OSCE, der aus mehreren Stationen mit verschiedensten Aufgabenstellungen besteht, für die man jeweils eine vorgegebene Zeit zum Bearbeiten hat, meist 5-10 Minuten. Die Station ist mit Simulationspatienten oder Puppen, bzw. Simulationsgeräten (z.B. einem Arm zum Blutabnehmen) ausgestattet. Jede Station wird von einem Prüfer überwacht, der auch die Punkte vergibt. Dafür gibt es einen standardisierten Bogen, daher auch das Wörtchen „objective“. Jeder Student hat dieselben Stationen, Prüfer und Bewertungsbögen: Somit ist die Note zumindest einigermaßen fair.

Klingt eigentlich alles wie eine bessere Schnitzeljagd mit spannenden Aufgaben zum Lösen, ist aber meist doch nicht so lustig, da man unter enormem Zeitdruck steht und um eine möglichst hohe Punktzahl zu erzielen, ziemlich genau die gewünschten Angaben auf den Bewertungsbögen abhaken muss.

Wie bereitet man sich nun auf so eine Prüfung vor? Am besten: üben, üben, üben. Die Abläufe der Untersuchung so lange wiederholen, durchführen und aufsagen, bis man sie im Schlaf kann, denn unter Zeitdruck passieren die dümmsten Dinge! In kleinen Gruppen kann man sich gut gegenseitig untersuchen und verbessern. Die meisten Unis stellen auch einige Aufgabenstellungen inklusive Bewertungsbögen zur Verfügung und wenn nicht, fragt in den älteren Semestern nach, ob es Gedächtnisprotokolle gibt!

So lästig und nervenaufreibend die OSCEs auch sind – sie zwingen zu einer intensiven Beschäftigung mit den Basisfähigkeiten, die man während des Studiums erlernen sollte.

Bild: Praisaeng / FreeDigitalPhotos.net

Rezension: „Physiologie, 10. Auflage“

Das Buch "Physiologie" von Pape, Kurtz und Silbernagl gilt längst als Standardwerk unter Medizinstudenten.Physiologie“ ist ein absolutes Standardwerk, das das gesamte prüfungsrelevante physiologische Wissen für das Medizinstudium in einem Band vereint. Seit über 25 Jahren wird das bewährte Konzept kontinuierlich optimiert, um Studenten eine klare und verständliche Darstellung der komplexen physiologischen Prozesse im menschlichen Körper zu bieten.

Zielgruppe

Das Buch richtet sich an Medizinstudenten, die ein fundiertes Verständnis der physiologischen Grundlagen benötigen. Durch die auf IMPP-Relevanz geprüften Inhalte ist es besonders geeignet für die Vorbereitung auf das erste medizinische Staatsexamen (Physikum). Auch für Ärzte in Weiterbildung und klinisch tätige Mediziner bietet es eine wertvolle Auffrischung des physiologischen Wissens.

Aufbau / Didaktik

Das Buch ist in insgesamt 15 Kapitel unterteilt, die sich mit verschiedenen physiologischen Themen befassen. Angefangen bei den Grundlagen der Zellphysiologie und Biochemie bis hin zu speziellen Themen wie Herz-Kreislauf-Physiologie und Neurophysiologie bietet es eine umfassende Abdeckung. Die klare Strukturierung und brillante Grafiken erleichtern das Verständnis der komplexen Zusammenhänge.

weiterlesen Rezension: „Physiologie, 10. Auflage“

Rezension: „Duale Reihe Medizinische Mikrobiologie, 8. Auflage“

Lest unsere Rezension des Lehrbuchs Duale Reihe Medizinische Mikrobiologie (Thieme).Die Duale Reihe Medizinische Mikrobiologie gibt es seit April dieses Jahres schon in der 8. Auflage. Was hat sich außer des Preises verändert und wer sollte sich das Buch zulegen? Wir geben Euch die Antwort.

Zielgruppe

Das Fach Mikrobiologie kommt aufgrund der Bedeutsamkeit für viele klinische Fächer an vielen Unis bereits früh im klinischen Studienabschnitt vor. Zur Zielgruppe der entsprechenden Dualen Reihe gehören deshalb vor allem Medizinstudenten, die etwas mehr als die Basics der Mikrobiologie erfahren möchten.

Aufbau / Didaktik

Die Duale Reihe Medizinische Mikrobiologie ist in insgesamt 10 Kapitel unterteilt: Nach den mikrobiologischen Grundlagen folgen die Immunologie, die Virologie, das große Kapitel der Bakteriologie, die Mykologie, Protozoen, Helminthen, Arthropoden, ein großes Kapitel über die klinische Infektiologie sowie eines über Hygiene und Impfungen. Neu in der 8. Auflage ist das abschließende Addendum mit 10 Seiten zum Thema SARS-CoV-2 bzw. Covid-19. Diese Kapitel sind natürlich wiederum in Unterkapitel und kleinere Abschnitte unterteilt. Neben Merke-Kästen, Defintions-Kästen, Exkursen sowie klinischen Fällen sind auch eine Menge Abbildungen und Tabellen in das Buch eingearbeitet worden. Das Duale-Reihe-Prinzip mit Mischung aus Lehrbuch und Kurzlehrbuch wurde natürlich beibehalten.

weiterlesen Rezension: „Duale Reihe Medizinische Mikrobiologie, 8. Auflage“

Rezension: „Duale Reihe Anamnese und Klinische Untersuchung“, 7. Auflage

Unsere Buchrezension des Lehrbuchs Duale Reihe Anamnese und Klinische Untersuchung (Thieme).Die Duale Reihe Anamnese und klinische Untersuchung ist längst ein Standardwerk für das Medizinstudium. Was sich in der seit April 2022 erhältlichen 7. Auflage geändert hat und ob sich das Buch für Medizinstudenten lohnt, sagen wir Euch.

Zielgruppe:

Wie schon die Vorauflagen, ist das Buch für Medizinstudenten nach dem Physikum konzipiert. Blockpraktika, Famulaturen, das PJ sowie vor allem die sogenannten OSCEs („Objective Structured Clinical Evaluation“) sind die besten Einsatzgebiete für diese Duale Reihe.

Aufbau / Didaktik:

Insgesamt ist das Buch in 4 Teile aufgebaut: Teil A sorgt für die Grundlagen der Arzt-Patienten-Beziehung und gibt in 6 Kapiteln allgemeine Informationen zur Anamnese und klinischen Untersuchung. Teil B widmet sich auf ca. 50 Seiten eindrucksvollen Blickdiagnosen. Teil C geht in 12 Kapiteln auf die spezielle Untersuchung der verschiedenen Organe ein und beleuchtet außerdem die Untersuchung von Kindern und Bewusstlosen. In Teil D, dem Anhang, finden sich wichtige Laborparameter – Vom Aufbau her gibt es also keine großen Neuerungen im Vergleich zur 6. Auflage des Buches.

weiterlesen Rezension: „Duale Reihe Anamnese und Klinische Untersuchung“, 7. Auflage

Rezension: „Duale Reihe Orthopädie und Unfallchirurgie, 9. Auflage“

Lest unsere aktuelle Buchrezension des Lehrbuchs "Duale Reihe Orthopädie und Unfallchirurgie".Mit Orthopädie und Unfallchirurgie kommt jeder Medizinstudent in Berührung, spätestens im entsprechenden Blockpraktikum und im entsprechenden Tertial im Praktischen Jahr. Grund genug für ein großes Lehrbuch? Wir haben die neue Auflage der Dualen Reihe probegelesen.

Zielgruppe

Das Buch kann sowohl von Medizinstudenten im klinischen Studienabschnitt als auch von jungen Weiterbildungsassistenten sinnvoll verwendet werden.

Aufbau / Didaktik

Das Buch gliedert sich in einen allgemeinen Teil A, in dem Grundlagen für die Diagnostik und Therapie behandelt werden. In Teil B geht es um grundlegende Inhalte der Orthopädie und Unfallchirurgie, als beispielsweise Fehlbildungen, Wachstumsstörungen, Knochen- und Gelenkerkrankungen sowie entsprechende Tumoren und Infektionen. Im finalen Teil C wird in 13 verschiedenen Kapiteln auf die spezielle Orthopädie und Unfallchirurgie der verschiedenen Körperregionen (von Kopf bis Fuß) eingegangen. Natürlich ist die Duale Reihe im klassischen Zwitter-Format mit dem zentralen ausführlichen Text und dem Kurzlehrbuch am Seitenrand gehalten.

weiterlesen Rezension: „Duale Reihe Orthopädie und Unfallchirurgie, 9. Auflage“

Rezension: „Kurzlehrbuch Innere Medizin, 4. Auflage“

Seit September 2021 gibt es das Kurzlehrbuch Innere Medizin (Thieme) in der 4. Auflage.Nach etwas mehr als 6 Jahren wurde das Kurzlehrbuch Innere Medizin aus dem Hause Thieme mal wieder neu aufgelegt. Welche Neuerungen im Vergleich zur 3. Auflage des Buches umgesetzt wurden und ob sich der Kauf lohnt, erfahrt ihr hier.

Zielgruppe

Auch die 4. Auflage des Kurzlehrbuchs Innere Medizin richtet sich an Medizinstudenten des klinischen Studienabschnitts, die einen guten Überblick über das große Feld der Inneren Medizin bekommen oder vor / während der Famulatur oder dem PJ-Tertial nochmal etwas nachlesen möchten. Auch zur Prüfungsvorbereitung oder vorlesungsbegleitend kann das Kurzlehrbuch eingesetzt werden.

Aufbau / Didaktik

An der Kapiteleinteilung hat sich im Grunde nicht viel geändert: Das „Kurzlehrbuch Innere Medizin“ gliedert sich in 12 Kapitel, die die einzelnen Gebiete des großen Faches behandeln. So umfasst das Buch von der Kardiologie, Angiologie, Hämatologie, Pneumologie, Gastroenterologie über die Endokrinologie, Nephrologie und Immunologie bis hin zur Rheumatologie, Infektiologie und internistischen Intensivmedizin ein breites Spektrum auf den 696 Seiten. In jedem Kapitel wird erst einmal auf die jeweiligen Leitsymptome und die diagnostischen Methoden hingewiesen, bevor spezifische Krankheitsbilder erklärt werden.

In der neuen Auflage wurden tatsächlich ein paar Abbildungen weniger verwendet, obwohl das Buch ca. 30 Seiten länger ist. Auf diesen zusätzlichen Seiten wurden einige Fakten hinzugefügt wie beispielsweise auch etwas zu Covid-19. Weiterhin sind Fallbeispiele optisch hervorgehoben und leiten jedes Kapitel ein. An den  sogenannten „Key Points“, Merke-Kästen, Tabellen und Praxistipps hat sich seit der letzten Auflage nicht viel getan.

weiterlesen Rezension: „Kurzlehrbuch Innere Medizin, 4. Auflage“

Rezension: „BASICS Psychosomatik und Psychotherapie“

Ein beliebter Einstieg ins Fach: Das BASICS Psychosmatik und Psychotherapie.Das Fach Psychosomatik ist im Medizinstudium eigentlich wie gemacht für den Einsatz eines Kurzlehrbuchs. Wir haben für Euch das „BASICS Psychosomatik und Psychotherapie“ von Svenja Davis-Glurich probegelesen.

Zielgruppe

Das BASICS eignet sich vor allem für Medizinstudenten im klinischen Studienabschnitt, die sich auf die Psychosomatik-Prüfung vorbereiten wollen oder ergänzend zur Vorlesung gerne etwas zu den Themen nachlesen möchten. Auch Psychologiestudenten, die sich für die Psychotherapie interessieren, können das Buch zur Wiederholung nutzen. Ansonsten dürfte das Spektrum des Kurzlehrbuchs für diese Gruppe aber etwas knapp sein.

Aufbau / Didaktik

Das BASICS teilt sich natürlich in einen allgemeinen (Grundlagen der Psychosomatik) und einen speziellen Teil (Übersicht Diagnosen, Psychosomatik, Psychotherapie) auf. Wie ebenfalls in den BASICS so üblich, gibt es abschließend 3 Fallbeispiele, wodurch das Erlernte angewendet werden kann. Im Psychosomatik-Teil des Buches werden verschiedene klinische Fachrichtungen (Gastroenterologie, Kardiologie, Urologie und Nephrologie, Gynäkologie, Dermatologie, Orthopädie, HNO, Augenheilkunde, Kinderheilkunde, Psychoonkologie und Transplantation) und deren psychosomatisches Potential im Einzelnen beleuchtet. Allein dadurch wird dem Leser schon klar, wie wichtig und omnipräsent die Wechselwirkungen zwischen Körper und Seele in der Medizin sind. Wie bei der BASICS-Reihe üblich, werden die meisten Kapitel auf einer Doppelseite behandelt, der traditionelle Zusammenfassungs-Kasten rechts unten auf der Doppelseite darf natürlich auch nicht fehlen.

weiterlesen Rezension: „BASICS Psychosomatik und Psychotherapie“