Rezension: „Sobotta Präparieratlas“

Sobotta PräparieratlasUns ist ein Atlas in die Hände gefallen, von dem wir bis jetzt noch nicht so viel gehört haben. Wir waren also neugierig und haben uns den Präparieratlas von Sobotta genauer angeschaut.

Zielgruppe:

Dieser Atlas ist eindeutig für die Benutzung während des Präparierkurses in der Vorklinik konzipiert. Der Atlas ist als Ringbuch  mit biegsamem Einband gestaltet. Er ist somit weniger sperrig und leichter als die herkömmlichen Sobotta Atlanten und kann deshalb auch besser transportiert werden. Die für die Präparierkurse so wichtigen Strukturen und topographischen Gegebenheiten sind übersichtlich dargestellt und dienen so direkt zur Orientierung während des Präparierens.

Aufbau / Didaktik:

Wer bereits mit dem Sobotta Atlas bekannt ist, weiß, dass dieser aus drei Teilen besteht: Allgemeine Anatomie und Bewegungsapparat, Innere Organe und Neuroanatomie. Diese Struktur wird im Präparieratlas beibehalten, allerdings sind die Erklärungen, Schnittbilder und embryologischen Informationen entfernt worden. Somit sind im Präparieratlas die wichtigen Abbildungen der drei Bände in einem Atlas zusammengefasst, mit dem Vorteil, dass man immer alle wichtigen anatomischen und topographischen Details nachschlagen kann (wird immer wichtiger, je weiter man im Präp-Kurs kommt).

Inhalt:

Der Atlas konzentriert sich auf das für den Präparierkurs Wichtige: die Anatomie und Topographie. Wenn jemand zusätzliche Informationen sucht, sollte derjenige auf einen Atlanten zurückgreifen. Ziel dieses Präparieratlas ist zu zeigen, was man freipräparieren sollte bzw. was man an freipräparierten Leichenteilen erkennen kann. Diesen Zweck erfüllt er vollkommen. Gut gefallen uns die Fotos vom präparierten Herzen, denn in der Realität stellt sich Gewebe selten so bunt und deutlich abgrenzbar ab, wie im Atlas. Schön fänden wir es, wenn in der nächsten Auflage punktuell noch weitere Fotos ergänzt werden würden.
Der Präparieratlas wirbt mit bilingualer Nomenklatur. Auf den ersten Blick vielleicht etwas zu ambitioniert, da der Durchschnittsmediziner ja froh ist, wenn er erst einmal die lateinischen Begriffe auswendig gelernt hat. Im Hinblick auf das weitere Studium ist es allerdings gar nicht so verkehrt, die englischen Begriffe zu kennen, da viele Lehrvideos, Artikel oder Fortbildungen in englischer Sprache gehalten sind.
Ein Kritikpunkt ist die kleine Schrift, mit der die verschiedenen Strukturen bezeichnet sind. Auf den Seiten ist recht viel Platz: Jedes müde Medizinerauge wird sich freuen, wenn es nicht so angestrengt die Buchstaben entziffern muss.

Fazit:

Die wichtigste Frage ist, ob man, wenn man schon ausführliche Atlanten besitzt, noch einen Präparieratlas braucht. Die Antwort: es kommt ganz auf euch an! Nehmt ihr ohnehin nie einen Atlas mit in den Präp-Saal, so seid ihr besser mit dem klassischen Atlanten-Dreier-Paket bedient, da diese mehr Informationen zum besseren Lernen beinhalten. Wer aber gerne und viel präpt und ohnehin immer ein Nachschlagewerk dabei hat, sollte sich den Präparieratlas auf jeden Fall einmal anschauen. Allein die Tatsache, dass man die Anatomie von drei Atlanten in einem, deutlich leichteren, Buch wiederfindet ist ein großer Vorteil.

Kurzinfo:

Autor(en):Friedrich Paulsen, Jens Waschke
Verlag:Elsevier
Auflage:2.
Erscheinungsdatum:08 / 2016
Seitenanzahl:256
Abbildungen:
238
Preis:39,99 €

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*