Ausgebrannt durch Überforderung

Dass Menschen ausgebrannt sind, weil sie an bestimmten Erwartungen zerbrechen und dadurch kein Bein mehr vor das andere bringen, liest man in den Medien spätestens seit prominenten Fällen wie dem von Robert Enke immer häufiger. Dieses Beispiel zeigt auch gleich, wie tragisch ein solcher Fall enden kann. Glücklicherweise befinden sich die meisten Betroffenen in einem noch milderen Stadium des Burnout-Syndroms. Trotzdem ist es wichtig ein Bewusstsein für diese Störung zu schaffen und zu bemerken, dass diese Personen keineswegs einfach als schwache Charakter abzustempeln sind, die mit Druck nicht umgehen können.

Burnout, Depression und Angst führen unweigerlich zu psychischem Stress, vor allem im Studium und im Beruf.Der Begriff „Burnout-Syndrom“ bezeichnet eine Reaktion auf anhaltende Belastungen und Überforderungen am Arbeitsplatz oder auch im Studium. Vor allem im Bereich der helfenden Berufe tritt dieses Syndrom vergleichsweise häufig auf. Die Störung kann mit einer Vielzahl körperlicher (Gefühl körperlicher Erschöpfung, Schlafstörungen, Kopf- und Rückenschmerzen etc.) und psychischer Symptome (Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit, Reizbarkeit, Schuldgefühle etc.) verbunden sein. Unter dem Begriff werden häufig aber sowohl normalpsychologische Reaktionen auf schwere berufliche Belastungen als auch Störungen mit Krankheitswert wie zum Beispiel depressive Syndrome, Anpassungsstörungen, aber auch somatoforme Beschwerden unkritisch zusammengefasst. Für Ärzte mit Burnout gibt es übrigens eine Hotline der Vereinigung Psychotherapeutisch tätiger Kassenärzte (Tel.: 089 58 92 99 30).

Eine weitere Krankheit, die wie das Burnout-Syndrom zum Formenkreis der somatoformen Störungen gezählt werden kann, ist die sogenannte Rentenneurose. Dabei handelt es sich um eine tatsächlich bestehende Krankheit, bei der Folgen einer Verletzung oder körperliche Behinderungen vom Betreffenden aggraviert werden oder länger anhalten, als nach dem aktuellen organischen Befund zu erwarten wäre. Charakteristisch ist, dass der Patient sehr viel Aufmerksamkeit für seine Beschwerden beansprucht und häufig zusätzliche unspezifische Symptome entwickelt, die nicht auf die Grunderkrankung zurückgeführt werden können. Nicht erfüllte Wünsche nach persönlicher Zuwendung durch Mitarbeiter medizinischer Institutionen, Unzufriedenheit über das medizinische Prozedere oder den Behandlungserfolg sowie die Möglichkeit einer finanziellen Entschädigung sollen bei der Entstehung der Störung eine Rolle spielen. In der ICD-10 wird die Erkrankung als „Entwicklung körperlicher Symptome aus psychischen Gründen“ (F68.0) klassifiziert. Eine Überschneidung mit den somatoformen Störungen ist hier aber durchaus gegeben.

Dass die Behandlung beider Störungen wichtig ist, liegt neben dem persönlichen Schicksal auch an der Vielzahl der Betroffenen, was sich wiederum volkswirtschaftlich beispielsweise durch niedrigere Renteneintrittsalter und Berufsunfähigkeit bemerkbar machen kann. Ein bewusster und offener Umgang mit den Patienten ist dabei der erste Schritt und kann bereits im Studium beginnen, auch wenn in Studentenkursen darauf nur selten aufmerksam gemacht wird.

Bild: Stuart Miles / FreeDigitalPhotos.net

Ratgeber: Grippaler Infekt

Gerade die Übergangsjahreszeiten Frühling und Herbst gehören zu den Haupterkältungszeiten und es gibt kaum jemanden, der das nicht zumindest mit einem kleinen Schnupfen mitbekommt. Doch was steckt dahinter? Und wann ist es nur eine kleine Erkältung und wann sollte ich lieber zum Hausarzt?

In den meisten Fällen ist die Ursache von den sogenannten grippalen Infekten meist eine virale. Vor allem Rhino-, Entero-, Corona-, Mastadeno- und Paramyxoviridaeviren fühlen sich in warm geheizten Wohnungen wohl und greifen den Menschen über die Schleimhäute an, nachdem dieser aus der Kälte leicht geschwächt in die Wärme kommt. In seltenen Fällen kann ein grippaler Infekt auch mal auf einer bakteriellen Infektion basieren.

Erkätungsinfekte gehören zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Durchschnittlich erkranken Erwachsene zwei- bis dreimal pro Jahr. Kleinkinder kann es sogar laut Statistik 13 mal pro Jahr treffen. Nach einer Inkubationszeit von 2 bis 8 Tagen kommt es bei den Betroffenen oftmals zuerst zu Halsschmerzen, geröteten Schleimhäuten, Schnupfen (Rhinitis), Husten und Kopf- und Gliederscherzen. Diese Symptome verschlimmern sich manchmal (eventuell kommt leichtes Fieber dazu) oder klingen nach spätestens 7 Tagen im Normalfall auch wieder ab. Geschieht das nicht, steckt meist eine andere Genese hinter den Beschwerden. Hausärztlich auszuschließen wären vor allem Tonsillitis, Otitis media, Sinusitis, Pharyngitis, eine Pneumonie und die „echte“ Grippe, die allesamt eine weitere und intensivere medikamentöse Behandlung bedürfen.

Meditonsin hilft bei ErkältungBei dem herkömmlichen grippalen Infekt allerdings bringen starke Medikamente meist nicht den erwarteten Erfolg. Wichtig ist vor allem körperliche Schonung. Manchmal bringt das Inhalieren von heißem Salzwasser etwas, um die Schleimhäute feucht zu halten. Zur symptomatischen Behandlung bieten sich vor allem pflanzliche Mittel wie Meditonsin an, die die Beschwerden lindern. Abschwellende Nasentropfen können einen ruhigen Schlaf ermöglichen und belasten den Organismus nicht besonders. Fiebersenkende Mittel sollten in den wenigsten Fällen eingesetzt werden, da der Körper die hohen Temperaturen dann meist auch benötigt, um gegen die Krankheitserreger anzukämpfen.

Verbirgt sich hinter der vermeintlichen Erkältung jedoch eine der oben bereits genannten ernsteren Krankheiten sollte nicht gezögert werden und schnellstmöglich mit einer Antibiotikatherapie begonnen werden, erstmal auch ohne Erregernachweis.

Damit es aber gar nicht erst so weit kommt, sollte man sich vor allem zwischen Oktober und März gesund und ausgewogen ernähren, viel Obst und Gemüse essen und dabei die körperliche Ertüchtigung in Form von regelmäßigem Sport nicht vergessen. Außerdem kann man sich jedes Jahr auch gegen die prominentesten Grippeviren impfen lassen.