Auf der Homepage der Gemeinschaftspraxis „Vegas Budget Dental“ wurde lange Zeit damit geworben, auch mit Bitcoin bezahlen zu können. Auf der Tür war sogar ein kleiner Sticker angebracht, der die Patienten auf diese neuartige Bezahlvariante hingewiesen hat. Es war Dr. Norm Cutter, der Anfang 2013 die Idee hatte, man könne ja die Möglichkeit in den Raum stellen, dass die Patienten jetzt mit Bitcoin ihre Behandlungen bezahlen.
Cutter war überzeugt, dass das System Potential hätte. Vor allem auch aufgrund des Umstands, dass der Bitcoin-Transfer kostenlos sei. „Ich habe mir gedacht, dass man so die Gebühren in der Praxis reduzieren kann, die etwa für Kreditkartenzahlungen anfallen“, so Cutter. Er trat einem lokalen Bitcoin-Verein bei, installierte die erforderliche Software und begann sein Praxisteam darauf vorzubereiten. Der gelbe Sticker, der auf die Tür geklebt wurde, war zudem kaum zu übersehen. Jedoch passierte nichts. „Die Leute haben das Angebot einfach nicht angenommen“, so der Zahnarzt.
Vom Rekordhoch zum Rekordverlust
Der Bitcoin mag zwar bereits einen nicht zu unterschätzenden Stellenwert in unserer Gesellschaft eingenommen haben, jedoch fehlt es noch an Akzeptanzstellen, sodass sich noch immer recht wenige Menschen für die Kryptowährung interessieren. Denn in erster Linie werden Bitcoin und Co. heute nicht als Währungen wahrgenommen, sondern vielmehr als extrem riskante wie gefährliche Spekulationsobjekte. Denn die letzten Jahre haben eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass man mit etwas Glück schon richtig hohe Gewinne hätte verbuchen können.
Blickt man etwa auf Mitte 2016 zurück, so lag der Bitcoin im dreistelligen US Dollar-Bereich. Anfang 2017 kletterte die Kryptowährung auf 1.000 US Dollar. Nicht einmal zwölf Monate später kratzte die Mutter aller Kryptowährungen an der 20.000 US Dollar-Grenze. Doch das Niveau konnte nicht gehalten werden: Plötzlich ging es auf 10.000 US Dollar zurück, Ende 2018 lag der Bitcoin dann nur noch bei 3.000 US Dollar – der radikale Wertverlust hat zudem den gesamten Kryptomarkt ins Verderben gestürzt. So mussten auch zahlreiche Altcoins hohe Verluste verbuchen.
Ether rutschte von knapp 1.500 US Dollar auf unter 90 US Dollar, der Litecoin von 360 US Dollar auf unter 30 US Dollar und IOTA von 5,25 US Dollar auf knapp 0,20 US Dollar.
Libra und Coronavirus
Leichte Erholung gab es dann im Jahr 2019. Beflügelt durch das Projekt Libra, der hauseigenen Kryptowährung Facebooks, kletterte der Bitcoin-Preis bis Juni auf fast 14.000 US Dollar – und musste neuerlich einen Absturz hinnehmen. Im November lag man bei rund 6.500 US Dollar. Anfang 2020 folgte dann neuerlich etwas Erholung, als man wieder deutlich über der 10.000 US Dollar-Grenze lag. Aber der Kryptomarkt wurde durch das Coronavirus infiziert. Innerhalb von Tagen ging es auf unter 4.800 US Dollar. Ganz egal, ob man mit Bitcoin Code arbeitet oder über eine Kryptobörse Coins gekauft hat – handelt man mit Kryptowährungen, so sind starke Nerven gefragt.
Folgt nun ein Bullenlauf bis 80.000 US Dollar?
In der Regel werden Bezahlungen mit Bitcoin und Co. nur von Online Shops akzeptiert. Ärzte kann man – zumindest innerhalb Deutschlands – noch nicht mit Bitcoin bezahlen. Doch das heißt nicht, dass diese Möglichkeit nicht doch noch in absehbarer Zeit in den Raum gestellt werden wird. Vor allem mit Blick auf das Bitcoin Halving könnte der Bitcoin wieder mehr Interessenten gewinnen.
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