Rezension: „Sobotta, Atlas der Anatomie“

Das Sobotta-Paket beinhaltet 3 Anatomie-Atlanten und ein Tabellenheft.In den kommenden Oktobertagen ist es wieder soweit: Für viele Erstsemester beginnt das Medizinstudium. Und an vielen Unis bedeutet das vor allem: Anatomievorlesungen und Präpkurs. Klar, dass man da einen guten Atlas braucht, um sich vernünftig für die Testate und Abschlussprüfung vorbereiten zu können. Eine Option stellt da die traditionsreiche Sobotta-Reihe von Elsevier dar, die wir für euch getestet haben.

Zielgruppe:

Die Sobotta-Bücher sind ganz klar für Medizin- und Zahnmedizinstudenten ab dem ersten Semester konzipiert. Dass man die Bücher auch häufig Jahre später noch in dem ein oder anderen ärztlichen Bücherregal findet, zeigt wie grundlegend das in den Bänden befindliche Wissen ist.

Aufbau / Didaktik:

Die Aufteilung der einzelnen Teile des Sobottas orientiert sich an der vielerorts gängigen Drittelung des anatomischen Lernstoffs. So befasst sich der erste Atlas mit der allgemeinen Anatomie und dem Bewegungsapparat, im zweiten Band geht es um die inneren Organe und das dritte Buch gehört dem Kopf, Hals und der Neuroanatomie. Auch viele Modellstudiengänge arbeiten ja mit dieser Aufteilung. In dem zugehörigen Heft finden sich Tabellen zu Muskeln, Gelenken und Nerven die je nach Lokalisation geordnet sind, eine praktische Übersicht zum zwar oft verpönten, aber in der Anatomie doch wirklich hilfreichen Auswendiglernen. Anders als in vielen Vorauflagen bietet die Sobotta-Reihe mittlerweile auch prägnante Erklärungen zu den übersichtlichen Bildern und Einleitungstexte am Anfang jedes Kapitels. Außerdem gibt es insgesamt über 500 Fragen aus mündlichen Prüfungen zur Überprüfung des Gelernten, die die Kapitel abschließen.

Inhalt:

Die Erklärungstexte ersetzen zwar kein ausführliches anatomisches Lehrbuch, ergänzen aber die traditionell eindrucksvoll plastisch gestalteten Bilder der Sobotta-Atlanten sinnvoll. Vorbei sind also die Zeiten, in denen der Sobotta ein reiner Atlas war mit Bildern und deren einsilbigen Beschriftungen. Wichtige Wörter sind fett gedruckt und sollten dadurch nicht untergehen. Außerdem gibt es immer wieder kleine Kästen mit klinischen Hinweisen, wie das in den medizinischen Büchern heutzutage so üblich ist. Das bekanntlich aufgeräumte und gut strukturierte Design des Sobottas könnte unserer Meinung nach aber tatsächlich noch etwas verbessert werden, wenn die Beschriftungen an den Abbildungen etwas größer gedruckt wären, aber das ist sicher auch Geschmackssache. Da die Bücher erwartbar unhandlich für den Transport sind, ist die zum Atlas passende App ein praktisches Gimmick. In der Gratisversion sind immerhin schon 40 Strukturen freigeschaltet, die man praktisch unterwegs nachschlagen oder lernen kann.

Fazit:

Mit der neuesten Version des Sobotta-Pakets zieht Elsevier endgültig mindestens gleich mit der Konkurrenz von Thieme. Durch die gut geschriebenen Texte, die klinischen Hinweise sowie die vielen Beispielfragen zur Lernüberprüfung unterstreicht die Sobotta-Reihe ihre Rolle als enorm ausgereifter Anatomieatlas. Die Entscheidung zwischen Sobotta und Prometheus dürfte zwar immer noch Geschmackssache sein, aufgrund des deutlich günstigeren Sobottas ist es aber sicher auch eine Preisfrage. Um die Entscheidung nicht zu schwer werden zu lassen, hilft am besten der Gang in die Buchhandlung und der dortige direkte Vergleich der beiden Werke.

Kurzinfo:

Autor(en):Friedrich Paulsen, Jens Waschke
Verlag:Elsevier
Auflage:24.
Erscheinungsdatum:08 / 2017
Seitenanzahl:1370
Abbildungen:
1940
Preis:179,00 €

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