An vielen Unis beginnt das Medizinstudium mit den Anatomievorlesungen und dem Präpkurs. Dabei bauen viele Studenten auf die Kombination aus großem Atlas und Lehrbuch mit erklärenden Texten. Welche Rolle kann dabei ein Taschenatlas spielen? In den nächsten Wochen testen wir für euch die neu aufgelegte Reihe „Taschenatlas Anatomie“ von Thieme. Beginnen möchten wir mit dem ersten Band, der sich mit dem Bewegungsapparat beschäftigt.
Zielgruppe:
Medizin- und Zahnmedizinstudenten der Vorklinik.
Aufbau / Didaktik:
Der erste Band des Taschenatlas Anatomie gliedert sich übersichtlich in 6 verschiedene Kapitel. Dabei werden anfangs Grundlagen zur allgemeinen Anatomie der Zelle, des Gewebes, des Skeletts sowie der Muskeln gelegt. Außerdem gibt es eine kleine Übersetzungshilfe für die Nomenklatur. Anschließend werden die Knochen, Bänder, Gelenke und Muskeln jeweils des Körperstamms, der oberen und unteren Extremität sowie der Kopf-Hals-Region vorgestellt. Im letzten Kapitel gehen die Autoren auf die peripheren Leitungsbahnen ein. Dabei findet man im Taschenatlas Anatomie natürlich genau wie in den anderen Büchern der Thieme-Reihe die klassische Text-Bild-Aufteilung, wodurch immer die linke Seite einer Doppelseite für Erklärungen und die rechte für die Illustration genutzt wird. Klinische Hinweise lockern das manchmal etwas trocken wirkende Anatomiewissen etwas auf. Das Buch gibt es natürlich auch als Online-Version in Thiemes eRef.
Inhalt:
Die Abbildungen entsprechen zum größten Teil denen der Vorauflagen und legen vor allem viel Wert auf die Topographie der einzelnen anatomischen Strukturen. Die Texte sind ohne große Schnörkel geschrieben und beschränken sich auf das Wesentliche. So lässt sich der erste Band des Taschenatlas Anatomie leicht im Präpkurs anwenden, um bestimmte Nervenverläufe oder die Lage der Muskelbäuche und deren Ursprungs- und Ansatzsehnen nachzuvollziehen.
Fazit:
Mit seinem handlichen Format und den sachlichen Erklärungen, die sich auf die wesentlichen Informationen beschränken, passt der erste Band des Taschenatlas Anatomie gut in die Kitteltasche und lässt sich so leicht im Präpkurs verwenden. Gerade für Studenten, die nicht jedes Mal ihren großen Anatomieatlas mitschleppen wollen, ist das sicher ein Vorteil. Durch die Verbindung aus eingängigen Texten und farbigen Bildern (nicht ganz so schön wie in großen Atlanten) spielt der Taschenatlas gerade bei der direkten Anwendung am Präparat seine Stärken aus und könnte so wertvoll für das Lernen auf die Testate und die schriftliche Abschlussprüfung werden. Leider ist der Taschenatlas für seine Größe mit knapp 40 Euro als neues Buch nicht gerade preiswert.
Kurzinfo:
Autor(en): | Werner Platzer, Thomas Shiozawa-Bayer |
Verlag: | Thieme |
Auflage: | 12. |
Erscheinungsdatum: | 08 / 2018 |
Seitenanzahl: | 488 |
Abbildungen: | 216 |
Preis: | 39,99 € |